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Sommer 2020: Camper kommen auf Touren

Nach dem Lockdown beginnt die Lockerung – darüber freuen sich jetzt die Vermieter von Campingfahrzeugen. Wer flexibel genug ist, kann schon heute je nach Angebot beispielsweise einen Camper für eine oder mehrere Wochen mieten und einen genussreichen Deutschlandurlaub auf vier Rädern planen.

Deutschland entdecken mit dem Miet-Bulli.

 ©roadsurfer

Die große Resonanz auf unsere Aktion „Unsere Bullis und Wir in Corona-Zeiten“ hat die Redaktion in einer täglich wachsenden Bildergalerie publiziert. Gleichzeitig haben wir auch die wichtigsten Anbieter von Mietbullis gefragt, wie sie die Lage nach Corona einschätzen. Hier waren die Antworten zwischen Funkstille, zaghaft und verhalten optimistisch.

Die Ausbreitung des Coronavirus hat uns lange in Schach gehalten. Doch endlich zeichnet sich ein Hoffnungsschimmer am Reisehorizont ab“ sagt Stephie Niemann. Sie und ihr Mann haben in den letzten Jahren die auf Mietbullis spezialisierte Firma „Roadsurfer“ auf- und ausgebaut. Erste Bundesländer beginnen mit einer stufenweisen Lockerung der Maßnahmen. Mecklenburg-Vorpommern holt Touristen schon ab dem 25. Mai wieder an die Ostsee zurück.

Vorerst sollen nur 60 Prozent der Hotelbetten zur Verfügung stehen – kein Hindernis, wenn man sein eigenes Bett auf Rädern nutzen kann.

Mehr als 1000 Busse verleihen die Niemanns und ihre Freunde über ihr Unternehmen. Dabei handelt es sich es beispielsweise um den VW T6 California Ocean, der als „Surfer Suite“ annonciert wird. Der VW T6 California Beach steht als „Beach Hostel Deluxe“ in der Datenbank und ein VW Transporter wird als Low-Budget-Modell als Campervan unter dem Buchungsstichwort „Beach Hostel“ angeboten.

Roadsurfer hat 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das Geschäftsmodell funktionierte – und dann kam das Coronavirus. Von einem Tag auf den anderen gingen die Buchungen quasi auf Null zurück, die Beschäftigten mussten in Kurzarbeit gehen. Die Leute dachten zu Beginn der Krise an vieles, aber erst einmal nicht an ihren nächsten Urlaub.

Schon jetzt buchbar: Ein Cali für die Deutschland-Tour.

 ©roadsurfer

Dass sich das bald ändern würde, daran hatte Stephie Niemann wenig Zweifel. Der Frankfurter Rundschau sagte sie kürzlich, sie habe schon nach den ersten Wochen des Lockdowns geahnt und gehofft, dass ihre Camper in diesem Jahr sehr gefragt sein könnten. Fernreisen im Sommer? Nahezu unvorstellbar. Eine Woche quer durch Deutschland mit dem VW Bus fahren? Warum eigentlich nicht. „Wir hoffen zumindest, dass Campingplätze unter Auflagen schnell wieder öffnen dürfen“, sagt Stephie Niemann. Genau danach sieht es jetzt aus.

Nun will die Firma Menschen danken, die sich in der Corona-Krise verdient gemacht haben – etwa Krankenschwestern oder Ärzten. „Roadsurfer“ verschenkt 150 Reisen mit dem VW Bus. Das Fahrzeug gibt es für jeweils eine Woche mietfrei, der Gutschein ist bis Ende 2021 gültig.

Wer Interesse hat oder jemanden vorschlagen möchte, kann sich im Internet unter der Adresse www.roadsurfer.com informieren. Überhaupt lohnt sich ein Surftrip auf diesen Seiten – und ersten Buchungen funktionieren schon, wenn auch noch nicht an allen Standorten und in allen Ländern. Keine Sorge: Buchungen können bis 48 Stunden vor der geplanten Übernahme storniert oder umgeplant werden.

Und was Corona und seine Folgen für die Mietwagenbranche angeht, zeigen die Roadsurfers in geradezu vorbildlicher Weise in kleinen Videos, von der Grundreinigung bis zur kontaktlosen Übergabe der Autoschlüssel….

von Ernst Bauer