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Reisebericht: Im T5 Cali durch Schleswig-Holstein im Mai 2023

Sven Schmid war kürzlich mit seinem T5 California neun Tage in Schlewig-Holstein unterwegs. Für VW-Bulli.de hat er einen Reisebericht verfasst.

 ©Sven Schmid

Liebe Bulli-Freunde!

1. Reisetag:

Die ursprüngliche Urlaubs-Planung war, dass ich nach meiner Radreise 2011, von Travemünde nach Ahlbeck auf Usedom, und einigen Jahren der Fahrrad-Pause, das fehlende Teilstück der deutschen Ostseeküste von Flensburg nach Travemünde, erradeln wollte. So begann ich mit dem Radtraining am vierten Februar 2023 auf kleinem Niveau. Die Touren wurden langsam länger, die Beine kräftiger und die Kondition verbesserte sich auch.

Dann habe ich den Fahrradanhänger im Training auch schon mal angehängt, um das Radreise-Gespann Gefühl zu bekommen und das Mehrgewicht zu trainieren. Alles lief bestens, bis ich bei der DB die Fahrkarte kaufen wollte. Ihr glaubt es nicht, die Mitnahme eines Fahrradanhängers ist nicht möglich, wenn er nicht faltbar ist. Ich erklärte die Bereitschaft, auch zwei Fahrrad-Tickets zu lösen - „no chance“.

 ©Sven Schmid

Also entschied ich mich für den "Luxus-Urlaub" in unserem 12-1/2 Jahre jungen California-T5 (191.000 km / neuer Austauschmotor und neue Bremsanlage vorne / Kostenpunkt € 16.200). Es war gut so und sollte wohl auch so sein. Ich hatte alle Camping-Übernachtungen bereits gebucht und kein Betreiber machte Probleme, dass ich von der Fahrrad-Zeltplatz-Buchung, auf einen Bulli-Stellplatz umgebucht habe. Ich startete am 19.05.23 in Jesteburg in der Nordheide, wo wir wohnen und machte mich über die A7, auf den Weg zum wunderschönen Campingplatz
„Bockholmwik“.

Diesen Platz kann ich Euch sehr empfehlen, direkt an der Flensburger-Förde gelegen mit Hanglage, einer nagelneuen Sanitäranlage vom Feinsten und total freundlichen Mitarbeitern. Ich habe dann eine kleine Einstiegs-Radrunde, mit Einkehrschwung und kühlem Blonden am Strand unternommen. Dann hatte ich das Erlebnis mit der DB bereits vergessen.

 ©Sven Schmid

2. Reisetag:

Am zweiten Reisetag führte der Weg mich an Rapsfeldern durch eine herrliche, von den Eiszeit-Gletschern gestaltete, hügelige und farbenfrohe Landschaft hindurch. Das zarte Grün der Laubbäume fügte sich harmonisch in das Gesamtbild. Auf Sicht war hier und da immer ein Blick auf die schimmernde Ostsee möglich.

Als ich in Wackerballig bei Gelting angekommen war, erreichte ich wieder einen kleinen schönen familiären Campingplatz, direkt am Ostsee-Strand. Zwei Segelyachthäfen sind in direkter Nähe, sodass viel Wassersport-Aktivität vom Strand aus zu beobachten war. In der Ferne am Ende der Geltinger Bucht, konnte man die Umrisse von Sonderborg (DK) sehen.

Ich unternahm noch eine kleine Radeltour, durch die Geltinger Birk und das Geltinger Nohr. Ein traumhaftes Landschaftsgebiet mit seltenen Pflanzen und Tierwelt. Abends kam ich wieder zu Kräften im Restaurant am Yachthafen, entspannt im Strandkorb sitzend.

3. Reisetag:

Der dritte Reisetag führte mich über Kappeln und die Schlei (dort gibt es den einzigen Heringszaun von Deutschland), nach Waabs. Den dortigen Campingplatz kann ich niemanden empfehlen, dieser mutet nach „Mallorca“ an.

Trotzdem war es ein toller Tag und ich hatte Besuch von einem bekannten Ehepaar (ich hatte den gleichen Trompeten-Lehrer wie meine Bekannte), mit denen ich mich zu einer schönen Ostseeküsten-Radeltour verabredet hatte. Wir hatten sogar eine „Seeadler-Beobachtung“, kurz hinter dem Ort „Damp-2000“. Abends wurde ich zum Essen von meinen Bekannten in der Waabs-Mühle eingeladen. Diese wird von einem sehr freundlichen Ehepaar betrieben und die Küche war hervorragend - meine Empfehlung!

Ein "Buchanka" aus Russland.

 ©Sven Schmid

4. Reisetag:

Der vierte Reisetag begann in Waabs und ich fuhr über Eckernförde, das „Schwedendreieck“ (ebenfalls eine wunderschöne farbenfrohe Landschaft), erst an den Hafen von „Strande“, dort habe ich vor 55 Jahren meinen ersten Sommerurlaub mit meinen Eltern auf ihrem kleinen Segelboot in der Hängematte, im Alter von sechs Monaten verbracht.

Also kennt ihr jetzt mein Alter. Danach war ich in einem hervorragenden Restaurant am Segel-Olympiazentrum von 1972, in Schilksee. Es wurde der von mir zu empfehlende Campinplatz in Falckenstein angefahren, der herrlich im Wald mit Hanglage, an der Kieler Förde liegt.

In fünf Minuten ist man fußläufig am Wasser, mit dem Blick auf Laboe und den imposanten Schiffsverkehr (kurz danach kommt die Holtenau-Schleuse, mit Einfahrt zum NOK „Nord-Ostsee-Kanal“, welche die meist befahrene künstliche Wasserstraße der Welt ist). Das Fahrrad blieb heute auf dem Paulchen-GT.

 ©Sven Schmid

5. Reisetag:

Ich vergaß zu erwähnen, dass ich bisher nur Sonne hatte. Heute wurde die Natur belohnt und es regnete.

Mein Transfer mit unserem California führte mich über Kiel nach „Bad Malente“, an den Dieksee. Es gibt ca. 700 m entfernt von der See-Promenade einen kostenfreien Tagesparkplatz, auch für Wohn-Mobilisten, jedoch nicht für die Übernachtung. Direkt am See ist ein authentisches See-Restaurant, mit freundlicher Bedienung, Blick auf den Dieksee, und man kann sogar im Strandkorb Platz nehmen.

Das Essen ist sehr gut und bietet eine große Auswahl. Zum Bulli, gut gesättigt, bin ich durch den kostenfreien Wildpark gegangen, welcher sehr empfehlenswert ist (Rotwild, Damwild und Wildschweine gibt es dort). Jetzt sitze ich im Bulli in Sehlendorf bei Hohwacht, 200 m vom Strand weg, wo ich mir vorhin noch die Beine vertreten habe und zum Kaffee eingekehrt bin. Gleich wird noch im Bulli Trompete gespielt und dann ist Feierabend.

 ©Sven Schmid

6. Reisetag:

Ich habe den zweiten Tag in Sehlendorf der kompletten Entspannung gewidmet. Ausschlafen, entspannen, kleine Radtour und Essen gehen. Good night.

7. Reisetag:

An diesem Tag, hatte ich eine kurze Transferfahrt von Sehlendorf, über Heiligenhafen (dort habe ich noch einige Lebensmittel eingekauft), nach Seekamp, kurz unterhalb des Fehmarn-Belt. Es ist eine idyllische halbrunde Bucht, mit Blick bis Burgtiefe auf Fehmarn.

Der Campingplatz ist recht naturbelassen, mit relativ neuen und gepflegten Sanitäranlagen und schönen Rasenflächen. Leider gibt es überwiegend Dauercamper hier. Morgen plane ich eine Tagestour nach Orth auf Fehmarn.

 ©Sven Schmid

8. Reisetag:

Ich bin wie geplant, zu einem Tagestrip nach Fehmarn und dem wunderschönen Ort -„Orth“ gefahren. Dort sind die Surfer aktiv und erfreuen sich an den wassersportlichen Gegebenheiten, in einer geschützten Bucht mit flacher Wassertiefe. Ideal auch für Surf-Anfänger.

Es gibt einen prima Hafen-Imbiss mit tollen Fischgerichten und den „Klassikern“, wie Currywurst etc. Nehmt Bargeld mit, es gibt kein EC-Cash.

9. und letzter Reisetag:

Mein letzter Transfertag führte mich an den Seebädern vorbei bis nach Niendorf. Dort könnt Ihr hervorragend auf dem Parkplatz P4 als Tagesgäste, oder auch auf dem Stellplatz (aber nur für 1 Nacht), Platz finden.

Ein sehr schöner Vogelpark ist fußläufig, in fünf Minuten erreichbar und eine echte Empfehlung.

Der Hafen mit diversen schönen Restaurants ist ebenfalls in fünf Minuten zu Fuß erreichbar. Niendorf ist nicht so überlaufen wie die anderen Seebad-Orte und hat ein gemütliches Flair und einen schönen Strand.

An diesem Tag bekam ich noch Besuch von einem Bekannten aus meinem Wohnort. Wir haben eine kleine Radeltour unternommen und es gab nach dem Strandbesuch noch einen leckeren Einkehrschwung in ein familiengeführtes Restaurant am Strand.

Danach habe ich die unbeschwerte Rückreise nach Hause angetreten. Der Stau war erfreulicherweise gegenläufig, sodass es ein entspannter Urlaubsausklang war. Ich kann Euch diese Region für entspannte Urlaubstage bei freundlichen Menschen und einer guten Küche empfehlen.

Mit großer Freude, blicken wir bereits auf unseren dreiwöchigen Sommerurlaub (da ist meine Frau dann dabei), im Juli 2023. Eine Woche Plöner See und dann sind wir noch zwei Wochen auf Fehmarn. Schleswig-Holstein ist eine, nein mehrere Reisen wert.

Hang Loose!

Sven

Sven Schmid