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Der Ostfriesen-Bulli in Minnesota

Was macht ein "Ostfriesen Bulli" im US-Bundesstaat Minnesota? Der Mann hinter dem besonderen T2 ist Lübbert Kruizenga, gebürtig aus dem Rheiderland. Hier stellt er sich und seinen "Ostfriesen Bulli" vor.

Herta, Lübbert und der Ostfriesen-Bulli.

 ©Lübbert Kruizenga

Hallo Bulli-Freunde!

Meine Frau Herta und ich kommen gebürtig aus Weener und Wymeer im Rheiderland, direkt an der Grenze von Deutschland zu den Niederlanden. Wir kennen uns schon seit 38 Jahren und sind seit fast 17 Jahren verheiratet. Ich bin Jahrgang 1964.

Nach meinem Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Uni in Oldenburg und in Wisconsin in den USA habe ich zuerst in Hamburg und dann in Oldenburg in der Wirtschaftsprüfung gearbeitet.

1998 bekam ich dann das Angebot, für zwei Jahre in Minnesota in den USA zu arbeiten. Daraus sind mittlerweile 20 Jahre geworden und ich bin jetzt kaufmännischer Leiter/ Regional Controller bei einer Firma im Bereich erneuerbare Energien. Meine Frau Herta hat noch Familie (Kinder/ Enkelkinder) in Köln und pendelt zwischen Deutschland und Minnesota hin und her.

Lübberts zweiter T2.

 ©Lübbert Kruizenga

Von meinen ersten beiden Bullis, die ich schon vor 30 Jahren hatte, habe ich leider keine Daten mehr. Der erste Bulli, genannt "Geiermobil", den ich in Ostfriesland hatte, war ein T2 mit Eigenausbau. Die längste Fahrt damals war nach Portugal. Gekauft hatte ich ihn im Jahr 1987. Das "Geiermobil" hatte seinen Namen schon, als ich es kaufte. Stand an der Tür. Ich fand den Namen gut und habe ihn behalten. Und das passte auch ganz gut, als wir damit zum Tote Hosen-Konzert nach Emden gefahren sind...

Mein zweiter Bulli, auch ein T2, den ich 1989 während meines Auslandsstudiums in Wisconsin gekauft hatte, kostete damals 500 Dollar, hatte eine Westfalia-Ausstattung, und ich bin mit dem mit Freunden etwa 20.000 Meilen durch die USA gefahren, bevor er in der Wüste in Arizona verreckt ist.

Der Ostfriesen-Bulli.

 ©Lübbert Kruizenga

Er war ein treuer Gefährte. "Gestorben" ist er in der Nähe von Kingman, Arizona. Ein Freund aus England fuhr gerade den Bulli, als es in der Wüste wohl etwas zu heiß für den luftgekühlten Motor wurde. Übrigens noch eine kleine Geschichte: Gekauft hatte ich den im Herbst 1989, zusammen mit einem Studienkollegen aus Emden. Daher hatten wir auch das Kennzeichen "2 OSSIS". Als dann die Mauer im November des Jahres fiel, bekam der Begriff "Ossis" eine ganz andere Bedeutung...

Den jetzigen Bulli, Baujahr 1979, habe ich vor gut vier Jahren in Mankato in Minnesota für 2000 Dollar gekauft. Für den Vorbesitzer war der ein High School-Projekt, und er hat einen 1973er-Käfer-Motor eingebaut, den Bulli aber nie ganz fertig gemacht.

Hertas Enkel beim Bemalen des Bullis.

 ©Lübbert Kruizenga

Mit Hilfe von Freunden und zwei Neffen meiner Frau aus Sandkrug/ Wardenburg haben wir den Bulli dann auf Vordermann gebracht. Der jetzige Bulli hat das Kennzeichen "BENSBUS". Mein Spitzname ist Ben.

Wir haben ihn "Ostfriesen Bulli" getauft, aufgrund unserer Herkunft. Selbstverständlich sprechen wir beide auch ostfriesisches Platt. Außerdem leben in Minnesota viele deutsch- und ostfriesisch-stämmige Einwanderer und ihre Nachkommen.

Mit unserem "Ossibulli" fahren wir viel in Minnesota herum und der Bulli erregt überall Aufsehen, wo er hinkommt. Außerdem nehmen wir an vielen Bulli-Treffen teil und tauschen uns mit anderen Bulli- und Käferfahrern aus. Im Sommer fahre ich ganz oft mit ihm auch zum Golfspielen, wie zum Beispiel zu einem Turnier in Nord-Zentral Minnesota.

 ©Lübbert Kruizenga

Er hat jetzt etwa 37.000 Meilen auf dem Tacho. Ich weiß nicht, wieviel der Motor gelaufen ist. Aber er läuft.

Und wenn wir mit ihm hier in Minnesota fahren, grüßen alle ganz begeistert und wollen alles über ihn wissen.

Er ist nicht in Top-Verfassung, aber er macht riesig Spaß.

Viele Grüße aus dem jetzt wärmer werdenden Minnesota

Lübbert

Etliche weitere Fotos von Lübberts T2 gibt es in der Galerie unter diesem Beitrag

von Gerhard Mauerer