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Camper willkommen! Doppel-Buchtipp Stellplatz-Szene

Viele Camper meiden mittlerweile die großen Campingplätze, schätzen aber dennoch gute Stellplätze mit Infrastruktur. Für jene Reisenden gibt es nun interessantes Lesematerial.

 ©Motorbuch-Verlag

Hallo Camping- und Reisefreunde!

Manche sind luxuriös, manche sind einfach gestaltet. Die einen liegen grandios in der Altstadt oder am Fluss, die anderen in der stillen Natur. Doch für alle gilt: Ohne Stellplätze ist das Reisen im eigenen Camper kaum halb so schön. Vor allem jene, die gerne unabhängig unterwegs sind, genießen die Infrastruktur guter Anlagen. Entsprechend groß ist das Interesse an der Sonderheft-Reihe „Stellplatz-Szene“, zwei Bände entführen uns in den Schwarzwald und ins benachbarte Elsass, sowie nach Österreich und Südtirol.

Fangen wir mal dort an, wo der „Bollenhut“ zu Hause ist, wobei der Schwarzwald im vorliegenden Band durchaus großzügig verstanden wird, der Blick wandert bis nach Nordbaden, zum Beispiel in die Barockstadt Bruchsal. Dort geht es im Frühsommer um den Spargel, der Ort gilt völlig zu Recht als Hauptstadt dieses königlichen Gemüses, und einen neuen Stellplatz hat das Städtchen am Rande des Kraichgaus obendrein. Übrigens auch mit sehr modernen Sanitäranlagen, was für manch Reisende aus der Bulli-Fraktion kein ganz unwichtiger Aspekt ist. Um die Kulinarik, und was wäre eine Reise ohne, geht es auch im Elsass gerne mal, die entsprechende Weinstraße wird hier ebenso bereist wie es auch um den Flammkuchen geht, diese fast schon verboten gute Köstlichkeit aus knusprig dünnem Teig, Speck und Rahm.

Man merkt, dass die Macherinnen und Macher der beiden Stellplatz-Führer selbst auch auf Achse sind, das Reisen verinnerlicht haben – und entsprechend gerne auch nach Österreich oder Südtirol rollen. Hach, wer denkt nicht in diesen winterlichen Witterungslagen an einen leckeren Cappuccino im Alto Adige. Ein Frevel wäre es jedoch, auf dem Weg durch Österreich einfach flott durchzurauschen! Zum einen wird die Reisekasse recht schnell durch ein „Bummal“ reduziert – wie man, soweit ich weiß, zumindest in Wien sagt (was war das ein teurer Sprachlehrgang) – zum anderen wäre es echt schade. Denn die weitgehend gering ausgeprägte Sprachbarriere und die abwechslungsreiche, vielfältige Landschaft machen einfach auch mal Lust, hierzubleiben.

Allerdings, und das muss einschränkend in den Raum geworfen werden, hat die reisemobilistische Infrastruktur noch, sagen wir mal, Luft nach oben. „Doch es tut sich was, und nicht zuletzt privaten Initiativen ist es zu verdanken, dass sich die Stellplatz-Infrastruktur in den vergangenen Jahren enorm verbessert hat“, meint Dominic Vierneisel in seinem Vorwort. Immerhin 320 Angebote listet der Stellplatz-Führer denn auch, ob in Tirol, in Kärnten oder in der Steiermark.

Wie dem auch sei: Für jeweils 6,80 Euro liefern die 114 und 122 Seiten starken Service-Magazine touristische Highlights und vor allem detaillierte Informationen zu den einzelnen Stellplätzen, die ausführlich beschrieben und charakterisiert werden. Das hilft bei der Reiseplanung vor Ort wie auch bei der schnellen Orientierung unterwegs. Und Sammlerwert haben die Hefte obendrein – es kann sich ja immer mal ein spontaner Trip im Bulli ergeben!


Stellplatz-Szene Schwarzwald plus Oberrhein und Elsass (ISBN 978-3-613-32105-2); Stellplatz-Szene Österreich und Südtirol (ISBN 978-3-613-32104-5), 114 + 122 Seiten, jeweils 6,80 Euro, www.motorbuch.de.

Heiko P. Wacker