Buchtipp: Die besten Wohnmobil-Stellplätze
Der Kalender erzählt uns was von Frühlingsanfang, das Thermometer indes befindet sich im Spätwinter. Aber träumen darf man – und planen! Weit über tausend Vorschläge hat der neue Titel „Die besten Wohnmobil-Stellplätze“ parat. Unser Mitarbeiter Heiko P. Wacker hat zu träumen gewagt.
Weg? JA! Wohin? Äh, mal überlegen? Spätwinterlich peitscht der Regen an das Fenster meines Arbeitszimmers, niedrige Temperaturen im einstelligen Bereich machen mich frösteln. Vor mir liegt jedoch eine Verheißung: Die besten Wohnmobil-Stellplätze. Mehr als 1.400 Adressen in ganz Deutschland werden versprochen, eine satte Schwarte voller Infos also.
Klar, es gibt Apps, es gibt Infos von anderen Reisenden – und es gibt Geheimtipps, die man zufällig entdeckt hat. Aber so ein thematisch sortierter Stellplatz-Führer hat seinen ganz eigenen Reiz. Vor allem dann, wenn er schon im Vorfeld über Umgebung, Versorgungsmöglichkeiten und die Preise informiert. Vor allem aber kommen hier all jene auf ihre Kosten, die Sonderwünsche haben.
Jeweils 50 Anlaufstellen zu den verschiedenen Ambitionen sind gelistet, hier finden sich also die besten Plätze für Winter- und Wassersportler oder für Fußball- und Bierfans, wobei gewisse Überschneidungen denkbar scheinen. Es gibt Stellplätze für jene, die sich gern in modische Fummel hüllen, und deshalb Schnäppchen-Jäger sind – aber auch an jene ist gedacht, die sich im Urlaub am liebsten den Fummel von der Pelle reißen, was auf FKK-Plätzen so legal wie normal ist. Ach, und Fans des warmen Thermalwassers wie des perfekt gekühlten Weins gehen natürlich auch nicht leer aus. Und von den Industriedenkmälern, den Eisenbahn-Anlaufstellen oder den Freiluft-Theatern haben wir noch gar nicht gesprochen.
Fast zwangsläufig kommt man ins Schwelgen: Stellplatz Wiking-Yachtfahen bei Haithabu & Dannewerk, Seite 304; Stellplatz am Forstpark in der Nähe des Mausefallen-Museums, Seite 391; Knaus Campingpark für den Koblenzer „Rhein in Flammen“, Seite 55; Stellplatz Trautmann in Erfurt wegen der „Domstufen Festspiele“, Seite 577. Oder doch gleich zum Womopark Norddeich, zu zweit für 13 Euro die Nacht, eine Seehundestation gibt es auch noch, wie Seite 101 vermerkt? (Allerdings bin ich hier wegen des Bildes mit dem T4-Camper am Strand hängengeblieben, ich gebe es ja zu.) Übrigens hat sich das Format des Stellplatz-Führers geändert: Im vergangenen Jahr waren es noch drei Bände mit 624 Seiten, jetzt handelt es sich um einen „Gesamtband“ mit 605 Seiten, was am geänderten Format (16,5 x 23,9 statt 16,8 x 24,4 cm) liegen mag, zudem sind acht Bilder mehr im Werk, das freilich auch fünf Euro teurer wurde.
Egal: Man sieht, der Möglichkeiten gibt es viele, man muss nur den Bulli satteln und hinfahren, das knapp 1,3 Kilo wiegende Werk ist nett bebildert, bietet aber auch alle wichtigen Informationen zu den Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten, zu den Preisen oder den Öffnungszeiten. Adressen und ein übersichtliches Ortsregister mit einer groben Übersichtskarten am Ende jedes Kapitels sind selbstredend auch gesetzt.
Logisch: Ich komme ins Schwärmen, parallel höre ich im Radio freundliche Worte zur den Wetteraussichten: Die scheinen positive Aspekte bereit zu halten, trocken soll es bleiben, bei allmählich steigenden Temperaturen und bei frostrfreien Nächten. Am schönsten soll es zum kommenden Wochenende am Oberrhein werden. Mal schauen, was es da so gibt.
Jens Lehmann: Die besten Wohnmobil-Stellplätze. Mehr als 1400 Stellplätze in ganz Deutschland/Gesamtband. Verlag Delius Klasing Bielefeld 2021, 605 Seiten, Format: 16,5 x 23,9 cm, 623 Fotos und Abbildungen, ISBN 978-3-667-12097-7, 24,90 Euro.