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Jetzt kann's rutschig werden

Auch wenn sich die Jahreszeiten scheinbar verschoben haben – auf den jetzt beginnenden Herbst sollten sich Auto- und Motorradfahrer rasch einstellen. Denn die Zustände vieler Straßen, vor allem auf dem Land, sind sozusagen wie „Kraut und Rüben“ – ein Durcheinander von Asphalt, Lehm, Laub und Ernteabfall. Da kann man schnell ins Rutschen oder Schleudern kommen.

 ©HDI

Je nach Region werden jetzt Maisfelder mit großen Maschinen abgeerntet. Zwei Effekte machen sich bemerkbar: Weil immer mehr Mais angebaut wird, gibt es größere, breitere Maschinen. Auf ihrem Weg zu den Feldern versperren sie die Straßen. Da ist es unvermeidlich, dass ihre riesigen Reifen auch Ackerdreck verlieren. Ebenso fällt immer wieder Häckselgut vom Wagen. Auch dieser Abfall wird vor allem für Zweiradfahrer gefährlich.In anderen Regionen endet die Erntesaison auf den Rübenäckern. Da die Raffinerien nicht alle Zuckerrüben innerhalb weniger Tage annehmen können, werden sie in hohen Mieten am Rande der Felder gehortet und von dort über viele Wochen abgefahren. Auch in dieser Zeit kann es rutschig werden, denn die Rübentransporter müssen ja direkt an die Felder fahren. Keiner putzt ihre Reifen.

Zudem setzt jetzt wieder der morgendliche Nebel ein. Der TÜV Süd beruft sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Demnach kamen 2015 bei Unfällen, verursacht durch Nebel, 456 Menschen zu Schaden. Die meisten Unfälle geschehen dabei im letzten Jahresquartal. Vorsichtige Fahrer kennen die Gefahren von Nebel, aber nur wenige halten sich an diese einfache Regel: Bei Sichtweiten unter 50 Metern gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h. Und nur wenn weniger als 50 Meter Sicht vorhanden ist, darf die Nebelschlussleuchte eingeschaltet sein. Der Einsatz von Nebelscheinwerfern ist schon früher zulässig; außer bei Nebel auch bei Sichtbehinderung durch starken Regen und Schneefall.

Apropos Licht: Der TÜV Süd empfiehlt in der dunklen Jahreszeit, generell mit Licht zu fahren. Ansonsten sollten sich die Autofahrer im Zweifel stets für das Einschalten entscheiden. Ganz wichtig, aber leider noch nicht allgemein bekannt: Hat das Auto Tagfahrleuchten, muss rechtzeitig zum vollen Licht gewechselt werden.

Schließlich kommt noch die Frostgefahr hinzu. Je nach Region und Großwetterlage tritt spätestens im Oktober der erste Frost auf. Gut, wenn Fahrer und Auto darauf vorbereitet sind. Auch wenn viele, angesichts der Wetterszenarien der letzten Jahre, ihre Winterreifen erst nach dem ersten Schneefall montieren, empfiehlt sich jetzt schon vorsichtiges Fahren auf Brücken, auf Landstraßen mit freier Sicht nach beiden Seiten und in bewaldeten Kurven. Hier droht unerwartetes Glatteis, auch bei Temperaturen um vier Grad über Null.

 

von Ernst Bauer